Blasen vermeiden: Tipps für glückliche Füße beim Wandern
08. Oktober 2024
Egal wie hart du bist – eine Blase an den Füßen haut dich um; denn wenn du schonmal mit aufgescheuerten Füßen mehrere Kilometer laufen musstest, dann weißt du, wie ekelhaft das ist. Mit etwas Erfahrung und der richtigen Pflege kann man dem aber vorbeugen und vielleicht sogar die 10-tägige Trekkingtour unbeschadet überstehen.
Damit das auch wirklich funktioniert, solltest du aber schon vor der Wanderung damit beginnen, dich und deine Füße auf die kommenden Tage vorzubereiten.
Vor der Wanderung
Barfuß laufen
Wann immer es möglich ist, solltest du Barfuß laufen. Das macht deine Fußsohle widerstandsfähiger und stärkt deine Fußmuskulatur. Das geht zumindest immer, wenn du Zuhause bist – und sollte es gerade Winter sein, dreh halt deine Heizung höher – oder zieh Socken drüber. Aber lass die Schlappen weg! Die haben mit einem natürlichen Gang nämlich nichts zu tun.
Hornhaut entfernen
Ungefähr eine Woche bevor deine Wanderung startet, solltest du überschüssige Hornhaut entfernen. Dafür gibt es spezielle Hornhautschwämme*. Reibe damit vorsichtig über die Hornhaut deiner Füße. Dadurch reduzierst du die Gefahr von Druckstellen.
Nägel schneiden
Drei Tage vor der Wanderung solltest du deine Fußnägel schneiden. Achte dabei darauf, dass die Nägel an den Seiten nicht zu weit eingekürzt werden, sonst besteht die Gefahr, dass der Nagel in die Haut wächst und sich Entzündungen bilden.
Während der Wanderung
Füße tapen
Bevor es am ersten Tag in die Wanderschuhe geht, solltest du deine Füße tapen – und zwar an den Stellen, an denen am ehesten Blasen entstehen. Nutze dafür am besten das Tape von Leukoplast*. Das hat im Gegensatz zu anderen eine besonders starke Klebkraft und haftet somit deutlich besser.
Das Tape funktioniert wie eine zweite Haut, sodass die Reibung nicht zwischen Haut und Socken, sondern zwischen Tape und Socken stattfindet. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit von Blasen erheblich.
Die richtigen Socken
Generell würde ich dir auf einer Wanderung immer zu Wollsocken raten. Die sind wärmer, dicker und riechen weniger. Aber noch wichtiger ist die Anzahl.
Lifehack eines Wanderers: Ziehe einfach zwei Socken übereinander.
Ich trage beispielsweise immer dünne, enganliegende Socken aus Merinowolle als erste Schicht und dann dicke Wollsocken oben drüber. Durch die zwei Schichten findet die Reibung hier zwischen den Socken statt. Außerdem sind die Füße besser gepolstert, was auch Druckstellen unter den Füßen vorbeugt.
Frische Luft
Es mag dir zwar etwas umständlich erscheinen, aber gönne deinen Füßen Erholung so oft du kannst. Das bedeutet: Ziehe deine Wanderschuhe bei jeder Gelegenheit aus. Und damit meine ich bei wirklich jeder Gelegenheit – selbst wenn es nur eine 5-minütige Trinkpause ist. Diese fünf Minuten reichen meistens schon, um die nächsten 3 Kilometer wieder schmerzfrei laufen zu können.
Eincremen
Last but not least solltest du deine Füße mindestens morgens und abends einmal eincremen. Ich nutze dafür Hirschtalgcreme*. Sie hilft deiner Haut schneller zu regenerieren und beugt Blasen und Hautrissen vor.
Sollte sich nun wider Erwarten doch mal eine Blase bilden, ist es ganz wichtig, sie in Ruhe zu lassen. Im Klartext bedeutet das: Nicht aufstechen(!), denn dadurch können Bakterien hineingelangen und der Mist entzündet sich – und dann hast du wirklich die A-karte. Der Scheiß tut nämlich richtig weh – und zwar bei jedem Schritt. Und bei 40.000 Schritten am Tag 40.000 mal ‚Aua‘ schreien, ist doch auch echt scheisse! Kleb stattdessen ein Blasenpflaster von Compeed drauf (das sind die besten), fixiere es mit einer Schicht Leukoplast und dann heißt es Zähne zusammenbeißen. Ein bisschen weh tun wird’s, aber das ist noch lange kein Grund, die Tour abzubrechen!
Viel Erfolg!
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