Darum solltest du den selben Ort mehrmals fotografieren
9. Januar 2023
Ein tolles Foto hat in den meisten Fällen tatsächlich gar nichts mit der Kamera zu tun, sondern viel mehr mit Licht und Komposition. Besonders in der Landschaftsfotografie ist das Wetter der entscheidende Grund für ein gelungenes Bild.
Wenn du deine Fotos hauptsächlich tagsüber bzw. zur Mittagszeit schießt, hast du meist mit harten Schatten zu kämpfen – zumindest wenn es nicht bewölkt ist. Die Sonne scheint fast senkrecht auf die Erde hinab, und das Ergebnis ist starker Kontraste mit harten Schatten. Das ist in der Landschaftsfotografie nicht unbedingt, was wir haben wollen. Deshalb lohnt sich die Mittagszeit vor allem zum Locationscouting, oder um Testfotos zu schießen. Zum Fotografieren kann man dann ja abends wieder kommen. Gerade Landschaftsbilder sehen zu unterschiedlichen Zeiten komplett verschieden aus.


Es ist natürlich am bequemsten, bei Sonnenuntergang zu fotografieren: Die Sonne steht sehr tief, die Landschaft wirft lange Schatten und alles hat einen goldenen Touch – in der Regel hat man dann auch Freizeit. Das Problem in Wanaka ist nur, dass die Sonne ungefähr 2 Stunden vor Sonnenuntergang hinter den Bergen verschwindet und alles eher grau aussieht. Aus diesem Grund eignet sich hier der Sonnenaufgang wesentlich besser (Bild 1).


Ein weiterer Vorteil, den nur Frühaufsteher genießen können, ist, dass vor Sonnenaufgang die Erde ziemlich ruhig ist. Besonders bei Wasser wird das deutlich. Diese Spiegelung gibt es beispielsweise nur vor Sonnenaufgang – wenn noch alle Schlafen und es keine Bewegung auf dem Wasser gibt.
In den Bergen kann es in den Morgenstunden auch sehr neblig werden. Dadurch erhält man sehr stimmungsvolle Bilder.


Tagsüber fotografieren kann jeder! Nachts macht man dann ganz andere Bilder. Generell können wir Menschen Farben nur in Verbindung mit Licht sehen, deswegen muss man bei Dunkelheit Licht hinzufügen, damit alles nicht nur grau ist – mehr Informationen dazu gibt es übrigens in meinem neuen Buch.


Und nicht zu vergessen sind natürlich auch Fotos bei Regen. Klar ist die Motivation nicht riesengroß, wenn es wie aus Eimern schüttert. Besonders Wasserfälle oder in den Bergen, wo die Gipfel durch die Wolken schießen, sehen bei Regen ziemlich geil aus.